Klosterinsel Reichenau
Reichenau, Deutschland
07.04.2017
Die Klosterinsel Reichenau - ein Ort voller Geschichte und Kultur
Die Klosterinsel Reichenau liegt im Bodensee vor den Toren der Stadt Konstanz in Deutschland. Sie ist eine kleine Insel mit einer großen Bedeutung, denn sie ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Die Insel ist nur 4,5 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit, aber ihre Geschichte reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück.
Die Geschichte der Klosterinsel Reichenau ist eng mit dem Kloster St. Peter und Paul verbunden, das im Jahr 724 von dem Wandermönch Pirmin gegründet wurde. Das Kloster entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Zentrum des christlichen Glaubens und der Kultur. Unter der Führung von Abt Walahfrid Strabo im 9. Jahrhundert blühte das Kloster zu einer der wichtigsten geistigen Stätten Europas auf.
Besonders beeindruckend sind die architektonischen Meisterwerke, die auf der Klosterinsel zu finden sind. Dazu zählen die Kirchen St. Peter und St. Paul, die als frühe Beispiele der ottonischen Baukunst gelten, sowie die Klosterbibliothek, die zu den ältesten und umfangreichsten Klosterbibliotheken Europas zählt.
Doch nicht nur religiöse und kulturelle Bedeutung hat die Klosterinsel Reichenau, auch die Natur spielt eine große Rolle. Die Insel ist von einer malerischen Landschaft aus Wäldern, Wiesen und Obstgärten umgeben und bietet eine einzigartige Flora und Fauna. Sie ist auch ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel und ein Paradies für Naturliebhaber.
Die Klosterinsel Reichenau ist ein Ort voller Geschichte und Kultur, der bis heute zahlreiche Besucher anzieht. Ein Spaziergang über die Insel ist wie eine Reise in die Vergangenheit und bietet ein unvergleichliches Erlebnis für alle Sinne.
Weiterführende Links:
Das Kloster Reichenau (lateinisch Monasterium Augiense) war eine Benediktinerabtei in Mittelzell auf der Insel Reichenau im Bodensee. Es wurde 724 von Pirminius gegründet und war ab 1540 ein Priorat des Konstanzer Bischofs. Es zählt neben der mit der Reichenau in regem geistigen Kontakt stehenden Fürstabtei St. Gallen und dem Kloster Fulda zu den bedeutendsten Klöstern der karolingischen Zeit. 1757 wurde das Kloster aufgehoben, 1803 verließen die letzten Mönche die Insel. Heute befindet sich im Klostergebäude das Rathaus der Gemeinde Reichenau (Landkreis Konstanz), die ehemalige Klosterkirche ist heute das Münster St. Maria und Markus – im April 2024 wurde es von Papst Franziskus anlässlich des 1300-jährigen Jubiläums zur Basilica minor erhoben.
Seit 2001 lebt nach 250 Jahren wieder eine kleine Gemeinschaft von Benediktinern auf der Insel.
2003 wurden zehn Hauptwerke der Reichenauer Handschriften als „kulturgeschichtlich einzigartige Dokumente, die exemplarisch das kollektive Gedächtnis der Menschheit repräsentieren“, zum UNESCO-Weltdokumentenerbe hinzugefügt.
Zum 1300-jährigen Jubiläum des Klosters im Jahr 2024 zeigt die „Große Landesausstellung Baden-Württemberg“ unter dem Titel Welterbe des Mittelalters vom April bis Oktober des Jahres Handschriften und weitere Zeugnisse von der Insel im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz am Bodensee sowie auf der Insel selbst. Für das Reichenauer Münster hat eine Bürger-Projektgruppe in Fortsetzung des Reichenauer „Verbrüderungsbuches“ von 824 das „Reichenauer Buch der Verbundenheit 2024“ geschaffen.