Brú na Bóinne - Archäologisches Ensemble Bend of the Boyne
Newgrange, Irland
29.03.2013
Das archäologische Ensemble Bend of the Boyne - Brú na Bóinne befindet sich im County Meath in Irland und zählt seit 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe. Es umfasst die drei monumentalen Grabanlagen Newgrange, Knowth und Dowth, die alle aus der Jungsteinzeit stammen und etwa 5000 Jahre alt sind. Sie sind damit älter als die Pyramiden von Gizeh und Stonehenge und gehören zu den bedeutendsten prähistorischen Stätten Europas.
Das Gräberfeld von Brú na Bóinne, das übersetzt so viel bedeutet wie "Palast am Fluss Boyne", gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse der Megalithkultur. Die Anlage besteht aus über 40 Gräbern, die in einem Umkreis von etwa 6 Kilometern rund um den Fluss Boyne angeordnet sind. Die drei größten und am besten erhaltenen davon sind Newgrange, Knowth und Dowth.
Newgrange ist das bekannteste und am besten erforschte Grab auf dem Gelände. Es ist eine beeindruckende, kegelförmige Grabkammer mit einem Durchmesser von 85 Metern und einer Höhe von 13 Metern. Das Besondere an Newgrange ist die Ausrichtung der Eingangspassage, die genau am 21. Dezember, zur Wintersonnenwende, das einfallende Sonnenlicht in die Grabkammer leitet. Dieses astronomische Phänomen macht Newgrange zu einem Ort von besonderer Bedeutung für die Menschen der Jungsteinzeit.
Knowth, die zweitgrößte Grabanlage, besteht aus zwei Hügeln, die von insgesamt 18 einzelnen Kammern umgeben sind. Die Grabkammern sind reich verziert mit kunstvollen Steinhügeln und Spiralmustern, die vermutlich als Symbole für die Sonne und die Natur gedeutet werden können.
Dowth ist die kleinste und am wenigsten erforschte Grabanlage von Brú na Bóinne. Sie besteht aus einer zentralen Grabkammer und zwei kleineren Nebenkammern. Besonders beeindruckend ist hier die kunstvolle Steinbearbeitung an den Innenwänden, die zum Teil noch heute erhalten ist.
Die gesamte Anlage von Brú na Bóinne gibt uns einen faszinierenden Einblick in das Leben der Menschen der Jungsteinzeit und deren Glauben und Kultur. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis der menschlichen Geschichte und wurde daher auch von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Weiterführende Links:
Brú na Bóinne, auch Brugh na Bóinne, Bruig na Bóinne [bruɣ na 'boːNʴe] (irisch für „Palast des Boyne“, eigentlich „Palast der weißen Kuh“), ist eine im Tal des Boyne (Boyne Valley), nördlich von Dublin im County Meath, Republik Irland, gelegene große Ansammlung prähistorischer Kultstätten, die zwischen 3500 und 2500 v. Chr. entstanden. Einige von ihnen, darunter die mit großen Megalithen eingefassten Grabhügel, sind erhalten geblieben: Die Anlagen von Dowth, Knowth und Newgrange gehören seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe.