Hieronymuskloster und Turm von Belém in Lissabon
Lissabon, Portugal
14.09.2014
Das Hieronymuskloster und der Turm von Belém in Lissabon sind ein beeindruckendes Beispiel portugiesischer Architektur und Geschichte. Das Kloster wurde im 16. Jahrhundert im Auftrag von König Manuel I. erbaut und diente als religiöses Zentrum für die portugiesischen Seefahrer, die von hier aus in die Neue Welt aufbrachen. Der Turm von Belém wurde ebenfalls im 16. Jahrhundert errichtet und diente als Verteidigungsanlage am Ufer des Flusses Tejo.
Das Hieronymuskloster ist ein Meisterwerk des manuelinischen Stils, einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die stark von maritimen Motiven geprägt ist. Die Fassade des Klosters ist reich verziert mit Seefahrtsymbolen wie Anker, Seepferdchen und Muscheln. Im Inneren des Klosters befindet sich die Grabstätte von Vasco da Gama, dem berühmten portugiesischen Entdecker, der als erster Europäer den Seeweg nach Indien entdeckte.
Der Turm von Belém, auch bekannt als Torre de Belém, wurde als Teil der Verteidigungslinie am Ufer des Flusses Tejo gebaut. Er ist ein Beispiel für die militärische Architektur des 16. Jahrhunderts und wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut und erweitert. Von hier aus hatte man einen strategischen Blick auf den Fluss und konnte feindliche Schiffe frühzeitig erkennen.
Das Hieronymuskloster und der Turm von Belém sind nicht nur architektonische Meisterwerke, sondern auch Zeugnisse der portugiesischen Seefahrer-Ära. Sie erinnern an die Entdeckungen und Eroberungen, die Portugal im 15. und 16. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Seemächte Europas machten.
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Belém [bɨˈlɐ̃j], portugiesisch für Bethlehem, ist ein am Tejo gelegener Stadtteil (freguesia) im Westen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. In der 3,45 km² großen Gemeinde wohnen 8546 Einwohner (Stand 30. Juni 2011).
Der Ort war bis 1885 selbständig, danach wurde er nach Lissabon eingemeindet. Da beim großen Erdbeben 1755, das die Innenstadt von Lissabon weitgehend zerstört hat, Belém kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, befinden sich hier viele bekannte Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt, vor allem solche aus der Zeit vor dem Beben.
Am 7. Februar 1959 wurde der nördliche Teil als São Francisco Xavier zu einer eigenen Stadtgemeinde erhoben. Im Vorfeld der Kommunalreform am 29. September 2013 wurden die beiden Gemeinden wieder zusammengelegt.