Wartburg
Eisenach, Deutschland
19.06.2018
Die Wartburg - Ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst
Die Wartburg, auch bekannt als "die Burg der deutschen Geschichte", liegt auf einem 411 Meter hohen Berg oberhalb der Stadt Eisenach in Thüringen. Sie wurde im Jahr 1067 von Graf Ludwig dem Springer als Schutzburg gegen feindliche Angriffe erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte diente sie als Festung, Residenz, Kloster, Gefängnis und zuletzt als Kulturstätte.
Im Jahr 1206 war die Wartburg Schauplatz des legendären Sängerkriegs, bei dem Minnesänger aus ganz Europa um die Gunst der Burgfräuleins und um den Titel des "besten Sängers" kämpften. Zu den berühmten Gästen der Wartburg gehörten auch Martin Luther, der hier 1521 auf Anordnung von Kaiser Karl V. Schutz suchte und in nur elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche übersetzte.
Eines der bekanntesten Bauwerke der Wartburg ist die romanische Palas, in dem die Landgrafen von Thüringen residierten. Hier befindet sich auch der berühmte Rittersaal, der mit seinen prächtigen Wandgemälden und dem beeindruckenden Kamin zu den schönsten Räumen der Burg zählt.
Im 19. Jahrhundert wurde die Wartburg durch den deutschen Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe wiederentdeckt und zum Symbol der nationalen Identität. Aufgrund ihrer kulturellen und historischen Bedeutung wurde die Wartburg im Jahr 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Heutzutage ist die Wartburg eine beliebte Touristenattraktion und ein Ort der Begegnung von Kunst, Kultur und Geschichte. Besucher können die Burg bei einer Führung erkunden und dabei die prachtvoll ausgestatteten Räume, die Sammlung mittelalterlicher Kunst und die Gedenkstätten für Martin Luther und Johann Wolfgang von Goethe besichtigen.
Weiterführende Links:
Die Wartburg ist eine Burg bei Eisenach, im Nordwestlichen Thüringer Wald in Thüringen. Ihr Name ist wahrscheinlich von Warte, also Wach(t)-, Wächterburg abgeleitet. Der Burgberg weist mit 411 m ü. NHN noch einmal eine Höhe auf wie der etwa 3 km südlich gelegene Kamm des Thüringer Waldes mit dem Rennsteig. Unterhalb der Wartburg im nördlich gelegenen Hörseltal verlief die Via Regia.
Erstmals genannt wurde die Wartburg 1080 in Brunos Abhandlung zum Sachsenkrieg „De bello Saxonico“.
Der in wesentlichen Teilen erhaltene, von den Landgrafen von Thüringen, den Ludowingern, in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaute Palas ist der erste seines Bautyps überhaupt im deutschsprachigen Raum und kann als künstlerisch und architektonisch bedeutendster Bau seiner Art gelten. Das heutige Gesamterscheinungsbild der Burganlage mit Neuer Kemenate und Hauptturm sowie des sie umgebenden Landschaftsparks geht auf den Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück.
Die Wartburg wurde 1999 unter anderem als Zeugnis des Feudalismus in Mitteleuropa und als Schaffensort Martin Luthers in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.